Ulrich Walter

Sustainable Business Angel Ulrich Walter. Foto: Lebensbaum
Sustainable Business Angel Ulrich Walter. Foto: Lebensbaum

Am Anfang ein Ereignis: Ulrich Walter bestückt die Regale seines neu eröffneten Bioladens Lebensbaum, doch es fehlen Kaffee, Tee und Gewürze. Nicht erhältlich, heißt es. Walter weiß sofort, dass dieses Ärgernis  nicht nur seinen Laden betrifft. Also gründet er die Ulrich Walter GmbH und stellt die Waren selber her. Binnen weniger Jahre füllen Kaffee, Tee und Gewürze der Marke Lebensbaum  nahezu jedes deutsche Biogeschäft.  

Während die westliche Welt noch erschüttert die „Grenzen des Wachstums“ diskutiert,  ersinnt Walter Ende 1979 die Lebensbaum-Synthese aus grünem Kerngeschäft und bedingungsloser Qualitätsorientierung.

Nicht über den Preis, sondern über die Qualität vermarktet er Lebensmittel. Kaffee, Tee und Gewürze lässt der Biopionier nach den Methoden des ökologischen Landbaus anbauen, weil hier Produkt- und Prozessqualität übereinstimmen. Er kauft im Ursprung ein, weil Qualität Herkunft hat und er bei der Entstehung seiner Produkte von Anfang an dabei sein will.

Der erste Bio-Kaffee, der erste Bio-Tee: beide Produkte stammen aus seinem Haus und werden von Walter unter dem Markennamen Lebensbaum vermarktet. Ob die Kunden für sein umfassendes Qualitätsverständnis damals bereit waren, konnte Walter nicht wissen; er hat einfach losgelegt. Gerade in den Anfangsjahren gingen Produkt- und Bewusstseinsentwicklung Hand in Hand. Deshalb bringt Walter 1988 eine Kundenzeitschrift heraus in der über Warenkunde, Herkunft sowie die Umweltverträglichkeit der Lebensbaum-Produkte berichtet wird. Spätestens Anfang der 90er Jahre wird deutlich, dass Ulrich Walter das richtige Gespür hatte. Mehr und mehr Kunden suchen nach Orientierung in einer Lebensmittel-Welt, die sich im Dilemma aus Lebensmittelskandalen und Billigpreisen zunehmend verheddert. Ein genereller Wertewandel zu mehr Lebensqualität und Nachhaltigkeit setzt ein. Immer mehr Kunden fühlen sich bei der  selbstbewussten Marke Lebensbaum gut aufgehoben und machen die Ulrich Walter GmbH zum Marktführer.

Ulrich Walter führt die Marke Lebensbaum mit Gespür und Übersicht. Kompostierbare Verpackungen werden erst eingeführt, nachdem sichergestellt ist, dass sie gentechnikfrei sind. Auf zugesetzte Aromen wird konsequent verzichtet, auch wenn manch einem nach einem Tee mit Blueberry-Muffin-Aroma noch so dürstet. Längst nicht alles, was der Zeitgeist fordert, wird gemacht. Dafür überrascht die hauseigene Produktschmiede mit Neuheiten, die diesen Namen tatsächlich verdienen: Exemplarisch genannt seien hier  Darjeeling Tees aus exklusiven Teegärten oder der erste Espresso in Demeter-Qualität. Möglich sind solche Produktinnovationen, weil das Unternehmen direkt im Ursprung einkauft und in Zusammenarbeit mit den Zulieferern neue Produkte entwickelt. Lieferanten-Beziehungen begreift das Unternehmen als langfristige Qualitätspartnerschaften. Vom Feld bis zum Regal hält der Biopionier die gesamte Wertschöpfungskette in der Hand. Diese Fertigungstiefe ist beispiellos und verschafft  Vorsprung in Sachen Qualität, Transparenz und Innovation.
In Verbänden, Gremien und Politik fordert und fördert er die Gemeinwohlorientierung mittelständischen Unternehmertums. Exemplarisch genannt seien hier der BAUM-Unternehmerbeirat, der niedersächsischer Fachbeirat Ökolandbau, sowie seit 2012 sein Vorsitz im Aufsichtsrat der der GLS-Bank (die erste sozial-ökologische Universalbank der Welt).

Zuletzt sei an dieser Stelle die 2008 gegründete Lebensbaum Stiftung erwähnt. Die Stiftung fördert Maßnahmen zur Umwelt-, Sozial- und Friedenserziehung ebenso wie Initiativen zu gesunder Ernährung und zum Schutz der natürlichen Lebensräume. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Stiftung Kindern und jungen Menschen. Seit 2013 wird von der Lebensbaum Stiftung gemeinsam mit drei weiteren Organisationen der Forschungspreis Bio-Lebensmittel ausgelobt.

SuperBioMarkt

Lebensbaum

Jahr 1979: Gründung des Bioladens "Lebensbaum".

Jahr 1983: Beginn der eigenen Herstellung in Rehden.

Jahr 1988: Einführung der Lebensbaum Posterzeitung (erstes Kundenmagazin).

Jahr 1991: Lebensbaum-Blatt ersetzt Posterzeitung.

Jahr 1997: Erlangung von DIN 9001 und EU-Öko-Audit. Einführung der ersten vollautomatischen Verpackungsanlage. Das Unternehmen hat mittlerweile 35 Mitarbeiter.

Jahr 2001: neues Betriebsgebäude, nach ökologischem Stand erbaut.

Jahr 2004: IMS-zertifiziert.

Jahr 2005: IFS-zertifiziert.

Jahr 2006: erster Nachhaltigkeitsbericht.

Jahr 2007: Gründung der Lebensbaum-Stiftung. Neubau Logistikzentrum BioLogX

Jahr 2009: Erdwärmeanlage.

Jahr 2010: CO2-freie Produktion.

Jahr 2012: Lebensbaum übernimmt eine Moorpatenschaft und hat 132 Mitarbeiter.

 
 
partner